Erfahrungsberichte
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Wer oder was ist 'NEXT STEP niederrhein'?
Das Projekt ‚NEXT STEP niederrhein … bei Studienzweifel‘ stellt sich vor.
Mit dem Ausstieg neue Perspektiven entwickeln
Lisa-Marie studierte Arbeits- und Organisationspsychologie und kehrt nun zurück in die Erwerbstätigkeit.
Hochschulwechsel ist möglich
Dominik wechselte vom Psychologie-Studium zum Studium „International Management und Wirtschaftspsychologie“.
Studienausstieg in der Bewerbung verkaufen
Sophia ist Studienaussteigerin und hat im Bewerbungsprozess offen über darüber gesprochen.
Studienausstieg als neue Chance
Anna hat ihr Studium abgebrochen und macht jetzt eine Ausbildung.
Zweifel = Scheitern?!
Rico spricht von seinen Zweifeln am Studium und seinem Wechsel.
FuckUp-Night Uni Bonn
Anna und Florian sprechen über ihren Studienabbruch bzw. Studienwechsel.
Podcast rund ums Studium
Der Podcast der Zentralen Studienberatung (ZSB) der HS Niederrhein klärt in Interviews auf über Themen rund ums Studium: Was studieren?, Finanzierung, Entscheidungen treffen, Leben an der Hochschule uvm.
Hör einfach mal rein!
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Dominik: Wechsel vom Studium der Psychologie zum Studium International Management und Wirtschaftspsychologie
In meiner Jahrgangsstufe damals gab es zwei Arten von Leuten: Auf der einen Seite diejenigen, die immer schon wussten was sie werden wollten und auf der anderen Seite diejenigen, die höchstens eine ungefähre Ahnung hatten. Ich gehörte definitiv zur zweiten Gruppe. Ich habe meine Studienentscheidung grob nach meinen Interessen getroffen, die alle im Bereich der sozialwissenschaftlichen Fächer lagen und Psychologie war damals am ansprechendsten.
Die Zweifel darüber, ob dies die richtige Wahl gewesen ist, schlichen sich bei mir im Verlaufe der ersten beiden Semester so nach und nach ein. Ich hatte das Gefühl, dass ich charakterlich noch nicht so weit war, wie meine Kommilitonen, die meistens schon ein Jahr im Ausland waren, oder ein einjähriges Praktikum gemacht hatte und nicht wie ich direkt nach dem Abi studiert hatten. Grade das Psychologiestudium bringt einen auch zu einem gewissen Maß an Selbstreflektion, zu der ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Stande war.
Auch meine Prüfungsleistungen hinkten stark hinter meinem eigenen Anspruch zurück. Dies lag vor allem auch daran, dass ich im Abi ohne viel Aufwand gut durchgekommen bin und mit dieser Arbeitshaltung im Studium jetzt nicht mehr sehr weit kam. Hinzu kam noch, dass ich lieber meine Freizeit genoss und meinen Kopf in andere Themen steckte als mich mit dem Stoff zu beschäftigen.
So kam dann irgendwann eins zum anderen und ich musste einsehen, dass ich nicht weiter so durchs Studium gurken wollte. Wenn ich einen Abschluss machen sollte dann einen, der gut war und bei dem ich Interesse am Thema hatte. Das war damals beides nur zur Hälfte der Fall.
Meine Eltern waren damals wenig überrascht, als ich ihnen sagte, dass ich mein Studium abbrechen möchte, allerdings machten sie mir auch klar, dass sie glaubten ein weiteres Studium wäre keine gute Idee für mich und ich solle lieber eine Ausbildung machen.
Eine Ausbildung war für mich bis dahin nie in Frage gekommen. Alle Vorbereitungen in der Oberstufe und alle Orientierungsangebote für Abiturienten fokussierten sich immer stark auf ein Studium und Ausbildungen wurden maximal am Rande erwähnt. Da ich am Ende des zweiten Semesters aber keinen Ausbildungsplatz mehr bekam, machte ich die einjährige, höhere Handelsschule und bewarb mich Ende des Jahres erfolgreich für einen Ausbildungsplatz als Industriekaufmann im Folgejahr.
Ein Ausbildungsplatz und eine geregelte Arbeit geben einem Tag Struktur. In der Schule wird man zu einer gewissen Struktur gezwungen, aber im Studium muss man sich selbst organisieren. Nicht jeder schafft diesen Sprung sofort und ich finde eine Ausbildung kann einem dabei helfen Selbstdisziplin zu lernen, um sich auf ein späteres Studium vorzubereiten. Wenn man eine Ausbildung geschafft hat, dann hat man einen wertigen Abschluss in der Tasche mit dem man etwas hat, worauf man im Leben zurückgreifen kann. Zudem schätzen viele Arbeitgeber auch die Tatsache, dass man bereits weiß wie das Arbeitsleben läuft.
Ich habe in der Mitte meiner Ausbildung mit einem Abendstudium im Bereich International Management begonnen und beides erfolgreich abgeschlossen. Inzwischen mache ich meinen Master in Wirtschaftspsychologie und arbeite als Projektcontroller in einem großen Familienunternehmen.
Keiner sollte die Angst davor haben ein Studium abzubrechen, da es einen großen Teil des zukünftigen Lebens beeinflusst und man nicht von jedem Menschen erwarten kann, dass er mit 18 Jahren richtungsweisende Entscheidungen für ein Leben treffen kann und sich dabei nicht irrt. Mich hat diese Erfahrung bereichert und hat mir Kraft für mehr Selbstdisziplin und Ehrgeiz in meiner Ausbildung und meinem zweiten Studium gegeben.
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